22 Ansätze, wie du Zeitverschwendung vermeidest.

Zeitfresser entarven
Zeitmanagement unterliegt der Illusion, dass wir mehr Zeit bekommen. Jeder von uns hat täglich 24 Stunden. Der Unterschied: Die einen wissen, wie sie ihre Zeit nutzen. Die Anderen haben chronischen Zeitmangel. Gehörst du zur ersten Gruppe, dann ist dieser Artikel Zeitverschwendung für dich. Anderenfalls, findest du hier 22 Zeitfresser und Lösungen, um sie zu vermeiden.

Inhalt

Tick tack, tick tack. Die Uhr rennt. Du hast keine Zeit für deine wichtigen Vorhaben. Also versuchst du noch schneller zu arbeiten. Jedes Tool ist dir recht. Abends ist trotzdem noch zu viel ToDo-Liste übrig.  

Kein Tool bringt dich weiter, wenn du dich nicht im Griff hast.

Es soll immer schneller gehen. In der gleichen Zeit wollen viele immer mehr erreichen. Was ein Wahnsinn!

Zeitdruck führt dazu, dass viele nur noch nach der Uhr leben. Das löst Stress oder sogar Überforderung aus.

  • Kennst du diese innere Unruhe?
  • Spürst du dieses dumpfe Gefühl in der Brust, wenn auf der ToDo Liste noch Aufgaben stehen, aber der Tag zu Ende geht?

Es ist toll, dass du eine Email verschicken kannst, anstatt ein Telegramm zu senden. Du kannst anrufen, anstatt loszureiten. Wissen ziehst du dir aus dem Internet, anstatt dicke Bücher zu wälzen. Das alles spart Zeit.

Auch die Techniken des Zeitmanagement sind gut. Dein Zeitkonto wird sich damit nicht vergrößern.

Keine Zeit

Das Problem: Je mehr du willst, desto weniger Zeit hast du.

Bevor du das nächste Tool für Zeitmanagement einsetzt, finde deine Zeitfresser

Zeitfresser Nr. 1 – Ja-Sager sein

Die Gründe dafür können sein, dass du Konflikte vermeiden willst, Angst hast, etwas zu verpassen (FOMO – Fear of Missing Out) oder befürchtest, abgelehnt zu werden. 

Ja sagen, obwohl du nein meinst, hat seinen Preis:

Es kostet dich Zeit, die du für etwas anderes brauchst. Das bringt deine Planung durcheinander und du verlierst den Fokus. Letztlich kommen deine Bedürfnisse und Ziele zu kurz.

Das nervt und stresst. 

Lösung:

Erlaube dir, Nein zu anderen zu sagen. Sage Ja zu deinen Zielen.
Ein Nein muss nicht hart sein. Sag es höflich und bestimmt, ohne dich zu rechtfertigen. Biete ein Teil-Nein, einen Kompromiss oder ein Gegenangebot an.


Zeitfresser Nr. 2 – Keine Ziele definieren

Einfach machen?! Okay. Nur für welches Ergebnis? Was ist das Ziel? 

Meine Kunden haben lange ToDo-Listen. Oft sind sie genervt, weil sie nicht fertig werden. Dann stellen wir fest, dass sie kein klares Ziel verfolgen. 

Ohne Ziel fehlt die Richtung.   

Hast du ein Ziel, dann weißt du, wann du ankommst. Du verzettelst dich nicht. 

Ziele erreichen Pläne


Du bist im Alltag vielleicht schwer beschäftigt, doch dass ist noch kein Indiz dafür, dass du auch produktiv bist. Produktiv arbeiten heißt, dass du nützliche Ergebnisse schaffst; Ergebnisse, die dich weiterbringen.

Lösung:
Definiere deine Ziele! Was willst du mit deinem Business in 3 Jahren, 1 Jahr oder 6 Monaten erreichen? Wo willst du am Ende der Woche oder heute Abend stehen? 

  • Verfolgst du klare Ziele, dann weißt du, wie du deine Zeit dafür einsetzt. 
  • Die langfristigen Ziele brichst du in kleinere Ziele für das Quartal oder den Monat herunter.
  • Daraus leitest du Aufgabenpakete für die Woche oder einzelne Aufgaben für den Tag ab.

Damit vermeidest du auch das Gefühl, am Endes des Tages nicht genug geschafft zu haben.

Zeitfresser Nr. 3 – Alles ist wichtig

Ohne Prioritäten entsteht Zeitdruck. Du kannst nicht alles gleichzeitig erledigen. Prioritäten setzten, hilft dir eine zeitliche Abfolge festzulegen. Dadurch teilst du deine Zeit automatisch ein.  

„Prioritäten setzen heißt auswählen,

was liegen blieben soll.“

Helmut Nahr

Lösung:

  1. Entscheide grundsätzlich was dir im Leben wichtig ist. Bevor du in die operative Planung gehst, werde dir klar darüber, wie du deine wertvolle Zeit verbringen willst. Dann fällt es dir im Detail leichter, deine Zeit durch Prioritäten einzuteilen. Tipps, wie du mehr Zeit für das Wesentliche gewinnst, findest du hier.
  2. Prioritäten ergeben sich auch durch deine Ziele, den Zeitplan und andere Deadlines. Prüfe, ob deine Prio A-Aufgaben, wirklich an erster Stelle stehen müssen, also sofort und jetzt erledigt werden müssen. Eine Falle ist dabei: nicht Nein-Sagen können. 

Zeitfresser Nr. 4 – Keine Leitplanken

Durch eine fehlende Struktur und unklare Prozesse verpatzt du nicht nur Termine, sondern dein Plan verschiebt sich immer wieder: Bevor du mit der eigentlichen Aufgabe starten kannst, musst du dir erstmal die Voraussetzungen schaffen. (z.B. Unterlagen/Checklisten/Passwörter suchen, Programme einrichten, Abläufe rekonstruieren etc.) 

Lösung:
Schaffe dir klare Strukturen für Routineprozesse und Routineaufgaben. Das gibt dir Sicherheit im Tun und du kannst deine Aufgaben schneller erledigen.

Beispiel: Du erledigst immer am 2. des Monats die Buchhaltung. Dann ist dafür ein Terminblock gesichert. Am 2. des Monats ist der Prozess klar: Du weißt genau welche Aufgaben du in welcher Reihenfolge erledigst, was du dazu brauchst und wo du es findest. 

Tipp: Starte mit deiner Wochenstruktur. 

Effizienter Arbeiten

Zeitfresser Nr. 5 – lose Enden, statt roter Faden

Der Struktur folgt die inhaltliche Planung. Fängst du oft von vorne an zu überlegen: Was ist heute, diese Woche, diesen Monat oder dieses Quartal wichtig?
Dann hast du entweder

  • keine Strategie oder
  • keine Ziele für dein Business (s. Zeitfresser Nr. 2)
  • oder diese aus dem Fokus verloren.

Lösung:
Knüpfe einen roten Faden in deiner Planung. Ziele im Business haben unterschiedliche Dimensionen: kurz-, mittel- und langfristig. In deiner Tages-, Wochen-, Monats- und Quartalsplanung etc. knüpfst du den roten Faden zu deinen mittel- und langfristigen Zielen. Du setzt Teilziele, indem du die großen Ziele herunter brichst.

Dafür nutze ich diese Formel:

Ziele herunterbrechen

Beispiel: Du möchtest in 11 Monaten ein Buch veröffentlichen, um deinen Expertenstatus auszubauen.
Daraus ergeben sich Teilbereiche, die du als Teilziele definierst und terminierst: z.B. Recherche, Ideensammlung, Konzeption, Schreibprozess, Korrekturphase etc.
Hast du die Termine festgelegt, dann brichst du diese Bereiche als einzelne Aufgaben/-pakete weiter runter auf die Woche bis hin zur Tagesplanung.

Zeitfresser Nr. 6 – unrealistische Zeiteinschätzung

Bauchst du oft länger als geplant? Passiert es häufiger, dass Unvorhergesehenes deinen Plan durcheinander bringt?

Dann sind deine Ziele oder dein Planung realistisch.

  1. Sehr oft liegt es daran, dass die Dauer der einzelnen Aufgaben nicht realistisch eingeschätzt wird. 
  2. Launen der Technik und andere Überraschungen werden vergessen.

Dadurch sind Pläne zu knapp und Zeitdruck ist vorprogrammiert.

Lösung:

  1. Prüfe, wieviel Zeit du für deine Routineaufgaben benötigst. Hast du noch keinen Erfahrungswert, dann schätze die Dauer ab. Am Ende gleichst du ab, ob du richtig gelegen hast. Kalkuliere einzelne Aufgaben gern etwas großzügiger. Nicht jeder Tag ist gleich. Zudem schwankt auch deine persönliche Leistungskurve. Dadurch planst du realistisch.
  2. Plane ausreichend Pufferzeiten ein. Verplane nur den halben Tag. Die Pufferzeiten sorgen dafür, dass du nicht in Stress gerätst, falls eine Anfahrt oder ein Gespräch länger dauert, die Technik streikt oder andere Überraschungen auf dich warten.

Geheimtipp:
Wenn du dich schwer tust mit der Abschätzung, hilft ein simpler Trick: Schätze im ersten Schritt deine Aufgaben nach Bauchgefühl ab. Wenn alle Abschätzungen fertig sind, verdoppelst du alle Zeiten. Das klappt hervorragend, denn noch nie hat sich jemand beschwert, wenn etwas früher fertig wurde.

Zeitplanung Business
Quelle: stil auf unsplash.com

Zeitfresser Nr. 7 – Schmetterlinge

Ein Schmetterling fliegt vorbei und du bist abgelenkt. Diese entpuppen sich z.b. als Telefon, Handy, Internet. Mit jedem Piepsen wirst du abgelenkt und musst dich neu eindenken. Das kostet Zeit und Konzentration.

Lösung:
Richte deine Fokuszone ein.

  • Nutze die Stille Stunde, um Ablenkungen auszuschalten und dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren.
  • Räume auch deinen Schreibtisch frei, so dass du nicht auf andere Ideen kommst.
  • Falls du nicht allein arbeitest, schließe die Bürotür. Auch ein Zettel an der Tür „Bitte nicht stören“ ist hilfreich.

Geheimtipp:
„Bitte nicht stören“ wird besser akzeptiert, wenn der andere weiß, ab wann du wieder ansprechbar bist. Besser ist also „Bitte nicht stören bis __:__Uhr“.

Zeitfresser Nr. 8 – Deine Motivation trinkt Cocktail am Pool

Klarer Fall von Aufschieberitis. Du hast ein Motivationsproblem, bis du ein Zeitproblem hast. Das hat häufig 3 Gründe:

  1. Die Aufgabe ist notwendig, sie macht dir aber keinen Spaß.
  2. Du steckst in einem Motivationstief.
  3. Du zweifelst, an dir oder der Sache. 

Lösung:

  1. Eat the frog. Mache dir klar, welchen Nutzen du durch das Ergebnis hast. Fokussiere dich darauf. Überlege nicht lange, sondern lege los. Hinterher fühlst du dich gut. Das schlechte Gewissen hat keine Chance und du bist einen Schritt weiter.
  2. Entscheide dich: Option 1: Lass es für heute und nimm dir frei. Option 2: Hole dich aus dem Tief raus und gehe mit neuem Schwung an die Aufgabe. Teste diese Motivationstipps.
  3. Springe über deinen Schatten. Lerne, wie du mit Zweifel umgehst.

Zeitfresser Nr. 9 – Leeres Akku

Bist du müde und hast wenig Energie, dann kannst du dich schlecht konzentrieren. Dein Körper braucht Pausen, um leistungsfähig zu bleiben. Dein Gehirn braucht die Pause, die vielen Informationen zu verarbeiten. Je länger es ohne Pause arbeitet, desto weniger kannst du dich konzentrieren. Du bist nicht mehr produktiv.

Lösung:

  • Plane regelmäßig Pausen ein. Kreativität und Leistung wachsen in der Erholungsphase. Lies mehr dazu: Pause machen
  • Nach Feierabend gut abschalten und ein erholsamer Schlaf ist wichtig, um am nächsten Tag wieder frisch und fit zu starten.

Zeitfresser Nr. 10 – Perfektionismus

Verrennst du dich im Detail, kommst du kaum einen Schritt weiter:

  • Das Projekt wird zäh. 
  • Die Angebote kommen viel zu spät raus. 
  • Die Idee scheitert, weil du sie nicht umsetzt. 

Ich selbst habe eine Weile gebraucht, um zu erkennen, dass 80 Prozent Ergebnis oft vollkommen genügen, um gute Ergebnisse zu liefern.

Lösung:
Es geht nicht darum, schlechte Qualität anzubieten. Ziel ist, dass du unterscheidest:

  • Wann lohnt es, noch mehr Zeit in eine Aufgabe zu investieren? Wann macht es keinen wirklichen Unterschied? Wann investierst du unverhältnismäßig Zeit?
  • Teste die 80/20 Regel: Mit 20% Investition lassen sich 80% der Ergebnisse erreichen. Finde heraus, welches deine 20% sind. Dann fange an. Es muss und kann nicht immer alles perfekt sein.

Geheimtipp: In der Umsetzung eines Plans wirkt die 80/20-Regel besonders gut.

Zeitfresser Nr. 11 – Die selbst und ständig Denkfalle

Nimmst du keine Hilfe an und glaubst alles selbst erledigen zu müssen, bremst dich das.  Auch als Solounternehmer musst du nicht alles allein erledigen.

Zum Einen kannst du nicht alles wissen und können. Es gibt Aufgaben, die können andere besser und schneller erledigen als du. Zum Anderen kommst du früher oder später an den Punkt, dass du Aufgaben delegierst oder auslagerst. Ganz einfach weil dein kalkulatorischer Stundensatz zu hoch für bestimmte Aufgaben ist. Damit bist du zu teuer.

Lösung:

  • Überlege dir wer oder was eine Aufgabe schneller erledigen kann als du. Damit erreichst du schneller dein Ziel.
  • Definiere Aufgaben, die dir nicht gut liegen oder dir wiederholt Schwierigkeiten bereiteten. Diese kannst du z.B. an einen externen Dienstleister auslagern.
  • Welche  administrativen Aufgaben, wie zum Beispiel Zuarbeiten, Recherche etc,  hindern dich daran, deine wichtigen Projekte voranzubringen? Dafür kannst du eine (virtuelle) Assistenz beschäftigen.

Geheimtipp: Führe die „Make or Buy-Entscheidung“ ein in deine Planungsphase. Setze alles auf „buy“ und hole nur das zurück auf „make“, was wirklich nur du selbst kannst.

Zeitfresser Nr. 12 – Ungeduld

Du willst Ergebnisse. Jetzt.

Arbeitest du in Hektik und willst alles „schnell, schnell“ dann machst du dir nicht nur Stress, sondern riskierst unnötige Fehler. Du übersiehst wichtige Punkte. Später fällt dir auf, dass etwas fehlt oder am eigentlichen Ziel vorbei gegangen ist. Das kostet dich Korrekturschleifen.

Lösung:
Es gibt keine schnelle Lösung, um geduldig zu werden. Ein wichtiger Schritt ist deine Einstellung: Werde gelassener.

Alles braucht seine Zeit. Erfolgreich über Nacht funktioniert ebenso wenig, wie auf dem Computer zu trommeln, damit der schneller arbeitet.

Für Ungeduldige ist besonders wichtig: Nr. 3, Nr. 6 und Nr. 9

Zeitfresser Nr. 13 – fehlender Überblick über wichtige Aufgaben, Aktivitäten

Verzettelst du dich oder vergisst du etwas, dann fehlt dir vielleicht der Überblick. Das hat in diesem Fall nichts mit Unordnung zu tun. Schreibst du deine Ziele und Aufgaben nicht auf, dann geraten sie aus deinem Fokus.

Lösung:

  • Visualisiere deine langfristigen Ziele.
  • Nutze ein Planungssystem, wie z.B. den 90 Tage Planer, und schreibe die kurz- und mittelfristigen Ziele sowie die daraus resultierenden Aufgaben auf.

Damit hast du das Wichtige im Blick. Gleichzeitig entlastest du deinen Kopf von der Sorge, etwas zu vergessen.

Welchen Vorteil du noch hast, deine Ziele aufzuschreiben? Schau dir das Video an:

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Zeitfresser Nr. 14 – Emails

Morgens gleich die Emails checken. Alles brav beantworten und dann geht es zur wichtigsten Aufgabe des Tages.
Das Problem: Dein Emailpostfach bestimmt deinen Zeitplan. Wenn du mit den Anfragen fertig bist, dann bleibt nur noch wenig geistige Kapazität für deine Tagesaufgabe.

So kommst nicht dazu, die wichtigen Dinge zu erledigen. Du kannst jetzt argumentieren, dass du permanent erreichbar sein musst.

Ich bezweifle das.

Wenn du einen wirklich ein Notfall hast, schreibst du dann jemandem eine Mail? Erwartest du, dass jemand im Minutentakt seine Mails beantwortet?

Setze Prioritäten. (Zeitfresser Nr. 3)

Lösung:

  • Dreh es um; das Wichtigste zuerst. Du kannst dir deine Zeit selbst einteilen. Blocke ein Zeitfenster, in dem du deine Mails beantwortest, zum Beispiel am späten Vormittag und noch einmal zum Ende der Arbeitszeit.
  • Sollte dein Posteingang tatsächlich wichtige und dringende Emails enthalten, dann kannst du einen Mitarbeiter, eine virtuelle Assistenz oder einen Büroservice damit beauftragen, erste Anfragen zu beantworten. Dadurch gewinnst du Zeit, um an deinem Business zu arbeiten.

Nutze die Tipps, wie du das Emailchaos in den Griff bekommst.

Zeitfresser Nr. 15 – unklare Absprachen

Mit Assistenten, Dienstleistern, Kooperationspartnern oder Mitarbeitern, Termine koordinieren oder Projekte absprechen. Dabei geht oft unsinnige viel Zeit verloren.

  • Kannst du bei Gelegenheit mal drüber sehen.
  • Hier das Angebot, ich freue mich auf Rückmeldung
  • Bitte recherchiere Thema x
  • Schicke mir bitte das Foto und dein Statement zu y

Lösung:

  • Formuliere dein Anliegen konkret. Bis wann? Wie viel? Was genau? Wohin? etc. Das setzt voraus, dass du dein Anliegen, dein Ziel, klar hast.
  • Das gleiche gilt, wenn dir jemand eine Anfrage stellt: Frag konkret nach, was der Sender möchte.

Beides spart Zeit und du vermeidest unnötige Rückschleifen.

Zeitfresser Nr. 16 – fehlender Fokus – alles auf einmal wollen

Willst du zu viel auf einmal gleichzeitig erledigen, dann überlädst du dich völlig. Du hast ToDo-Listen, die du in deiner verfügbaren Zeit nicht abarbeiten kannst.
Das Ergebnis: Du verschiebst deine Aufgaben von Tag zu Tag. Das frustriert und macht unzufrieden.

Lösung:

  • Fokussiere dich auf das Wesentliche. Deine dringenden Aufgaben sollten auch wichtige Aufgaben sein.
  • Setze klare Ziele. Plane für die Aufgaben realistisch Zeit ein.
  • Solltest du früher fertig sein, dann wird dir sicher nicht langweilig.
  • Überlege dir welche Aufgaben du weglässt oder abgibst. Führe eine Not-To-Do-Liste
Zeitmanagement tipps
Quelle: John Sekutowski auf unsplash.com

Zeitfresser Nr. 17 – mangelndes Ordnungssystem

Ich hatte dazu doch schon mal was geschrieben. Wo war noch der Artikel xy? Das ebook habe ich doch neulich erst gesehen? Wo habe ich noch die Checkliste abgespeichert?

Na? Klingelt es?

Wie viel Zeit verbringst du im Suchmodus?

Oder Du suchst gar nicht erst. Du entwickelst oder kaufst neu und stellst dann fest, dass du Gleiches schon in deinem System hast.

Das ist nervig und völlig unnötig.

Lösung:

  • Schaffe dir ein System, mit dem du den Überblick behältst. Wichtig: Das System muss dir dienen. Du arbeitest damit. Deshalb ist es wichtig, dass du dir jederzeit herleiten kannst wo auf dem Computer, Cloud etc. welche Daten zu finden sind oder nach welcher Logik deine Regale etc. sortiert sind.
  • Am Anfang habe ich mir dazu eine einfach Übersicht erstellt. Diese hat auch den Vorteil, wenn Mitarbeiter/ Assistenten zugreifen sollen, dass du nicht ewig erklären musst wo etwas ist.

Zeitfresser Nr. 18 – Aufgaben unnötig zerteilen

Oft wird eine Aufgabe in zu viele Einzelschritte zerlegt. Das kostet dich unnötig Zeit.

Beispiel:

Der Rasen soll gemäht werden. Am Vormittag ziehst du dich um, holst den Rasenmäher raus und mähst vor dem Haus. Danach räumst du alles weg. Am Nachmittag beginnst du von vorn, um hinter dem Haus zu mähen.

Lösung:
Effizienter ist es, wenn du eine Aufgabe im Block abarbeitest. Das bietet sich besonders dann an, wenn die Vorbereitung dafür aufwendig ist.

In der Wirtschaft spricht man davon, „Rüstzeiten zu reduzieren“. Dazu zählt auch das Hin- und Herschalten im Kopf zwischen verschiedenen Teil-Aufgaben, die geistige Rüstzeit.

Das ist dann der Fall, wenn du für dein Vorhaben verschiedene Programme, Konzepte, Planungen, Gesprächsnotizen etc. benötigst. Meine Podcast, Videos, Webinare oder Onlinekurse  fallen z.B. bei mir in diese Blöcke.

Zeitfresser Nr. 19 – Smartphone

Das kleine Wunderding macht den Alltag bequem. Gleichzeitig führt es dich in viele Versuchungen. Mal eben im Messenger die Nachricht gelesen und schon scrollst du minutenlang auf der Timeline in Facebook oder Twitter. Jedes Piepen lenkt dich ab. Du musst dich wieder in deine Aufgabe einarbeiten.

Plötzlich ist eine Stunde weg.

Lösung:

  • Überlege dir gut, wann und wozu du dein Smartphone nutzt. Teste Folgendes: Öffne die Apps, die du am häufigsten nutzt, für 1- 2 Wochen nur zu festen Zeiten. Du kannst sie auch in dieser Zeitspanne komplett löschen.
  • Schalte Pushmitteilungen aus. Lösche deine Mailapp. Schalte die Töne und den Vibrationsalarm aus.

Zeitfresser Nr. 20 – Internet – Social Media

Du kannst jetzt sagen „Hör mal, ich habe ein Online-Business, da brauche ich das Internet.“ Bevor du mir auch noch einen Vortrag über Digitalisierung hältst, warte ab:
Surfst du gezielt im Internet und steuerst du deine Social Media Zeit, dann ist alles paletti.

Im Netz führt schnell eins zum Anderen: Nur das eine Video ansehen, den einen Artikel lesen oder die neuesten Meldungen prüfen – und wieder ist eine Stunde deines Tages weg.

Lösung:

  • Setze dir ein klares Ziel und einen Zeitrahmen.
    Damit ist nach diesem einen Video oder Artikel Schluss. Du gehst zum nächsten Punkt deiner Agenda über.
  • Zum Beispiel setze ich mir ein Zeitfenster von 30 Minuten für Nachrichten und Aktivitäten.
  • Recherchiere ich für ein Thema, dann werden die Videos oder Artikel dazu auch in einem klaren Zeitfenster abgearbeitet.
  • Habe ich interessanten Content gefunden, der nicht zur aktuellen Aufgabe passt, dann speichere ich den für einen anderen Zeitblock ab.

Zeitfresser Nr. 21 – unkoordinierte Meetings, Treffen, Termine

Mastermindtermine, Netzwerktreffen, Kennenlerngespräche … die ersten beiden enden häufig in Kaffeekränzchen. Das letzte verliert sich nicht selten im Themenhopping und bleibt damit auch ohne klares Ergebnis.

Natürlich treffe ich mich auch im Businesskontext mit Menschen, um sie kennenzulernen. Denke nicht, dass ich hier eine Agenda aus der Tasche ziehe. Doch dann habe ich die Absicht den anderen besser kennenzulernen. Das heißt, dass ich mich vorher z.B. schon frage: Was interessiert mich an der Person? Was möchte ich erfahren?

Ich selbst war Mitglied in selbstorganisierten Mastermindgruppen. Einige davon waren für mich wirklich anstrengend:  Kurzfristige Absagen, unpünktliche Mitglieder, unklare Themen. Bis wir produktiv wurden, war die Zeit um oder überzogen.

Lösung:

  • Vereinbare einen klaren Zeitrahmen (Anfang und Ende) des Termins.
  • Je nach Gespräch sollten alle Beteiligten die Spielregeln kennen (und einhalten). Das sorgst für eine gute Struktur und einen transparenten Ablauf.
  • Werde dir vorher klar, welches Ziel du verfolgst.
    Ich bereite mich auf meine Gespräche vor: Welche Absicht habe ich mit dem Gespräch? Was soll am Ende dabei herauskommen soll? Währenddessen ist es einfacher, das Gespräch zielorientiert zu führen.

Zeitfresser Nr. 22 – keine Entscheidung treffen

Wer seine Ziele erreichen und seine Zeit dafür clever nutzt, der entscheidet sich. Wie auch immer du dich entscheidest. Tu es.

Lerne, eine Sache ganz oder gar nicht zu machen.

Schiebst du eine Entscheidung auf, dann frisst das Zeit. Bewusst oder unbewusst, kreisen deine Gedanken um das Problem. Das strapaziert deine Nerven. Möglicherweise kommst du genau deshalb in einem Projekt nicht weiter.

Lösung:
Entscheide dich! Stelle dir z.B. folgende Fragen:

  • Was kannst du jetzt tun, um ein optimales Ergebnis zu erreichen?
  • Was ist jetzt wirklich wichtig?
  • Was kann warten?

Du kommst damit nicht weiter? In diesem Beitrag findest du eine Methode, wie du schwere Entscheidung treffen kannst.

Zeitfresser entlarven

Unter Zeitdruck kannst du nur bedingt produktiv arbeiten. Bevor du ziellos an der Effizienzschraube drehst, identifiziere mit dieser Liste deine konkreten Zeitfresser. Im nächsten Schritt definierst du Maßnahmen, wie du diese eliminierst. Danach überlegst du, wie du die gewonnene Zeit produktiv nutzen willst.

  1. Schreibe deine typischen Zeitfresser auf.
    Ergänze die Liste, falls du noch andere Zeitfresser entdeckt hast.
  2. Was wirst du jeweils tun, um deine Zeit effektiver zu nutzen?
    Schreibe konkrete Maßnahmen auf.
  3. Wie wirst du konsequent deine Vorhaben umzusetzen?
    Notiere dir hinter jede Maßnahme, wie du dafür sorgst, dass du dran bleibst.
  4. Wie willst du die eingesparte Zeit investieren?
    Überlege, was du mit der gewonnen Zeit anstellst. Das motiviert dich gleichzeitig, deinen Plan umzusetzen.

Artikel zuletzt aktualisiert: Oktober 2018
Bildquelle: Titelbild: rawpixel auf unsplash.com

Anke Lambrecht, Gründerin von GREIFWERK

Anke Lambrecht, Gründerin von GREIFWERK

Moin. Schön, dass du hier bist.
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